Im Scheibenschachen werden Lebensräume vernetzt
Trittsteingärten im zweiten Aarauer Quartier fördern die Biodiversität
Das Interesse am WWF-Projekt Trittsteingärten im Aarauer Scheibenschachen ist beachtlich: Gartenbesitzerinnen und -besitzer sowie weitere Interessierte machten sich am 4. April im Zwinglihaus vertraut damit, wie sie mit einfachen Mitteln ihre Gärten ökologisch wertvoll oder noch naturnaher gestalten und damit die Biodiversität im Siedlungsraum fördern können. «Das freut uns ausserordentlich», unterstrich Isabelle Panchaud, Vorstandsmitglied des WWF Aargau und treibende Kraft des WWF-Projekts Trittsteingärten. Dieses wurde 2023 sehr erfolgreich im Aarauer Quartier Zelgli und in Magden gestartet. Es findet nun im Scheibenschachen seine Fortsetzung.
An der Informationsveranstaltung zeigte die Projektverantwortliche Jessica Käser auf, dass auch mit einfachsten Massnahmen Biodiversität gefördert werden kann. Das ist auch nötig: Viele Arten sind auch im Siedlungsgebiet unter Druck und drohen auszusterben. Trittsteingärten können dem entgegenwirken, indem sie die verschiedenen Lebensräume vernetzen. Das WWF-Projekt, das ursprünglich vom Verein Natur im Siedlungsraum entwickelt und bereits im Gebiet Burghölzli der Stadt Zürich erfolgreich umgesetzt wurde, bietet Gartenbesitzerinnen und -besitzern eine kostenlose Beratung, wie sie ihre Gärten ganz oder teilweise naturfreundlich und zu Trittsteinen für Tiere und Pflanzen gestalten können.
Einfache, aber effektive Massnahmen
Jessica Käser führte aus, dass schon ganz einfache Massnahmen viel bewirken können. «Es muss nicht der ganze Garten umgestellt werden». Blütenreichtum oder Nisthilfen, Sandinseln für Wildbienen oder etwas Totholz als Unterschlupf für den Igel – Trittsteingärten sind strukturreich, bieten für verschiedene Arten Brut -und Überwinterungsplätze sowie ein vielfältiges Nahrungsangebot und sichere Verstecke. Aber nicht nur die Natur profitiert: Oft findet in einem Quartier auch eine zusätzliche Vernetzung der Menschen statt - etwa, indem Werkzeug oder Samen getauscht oder Erfahrungen weitergegeben werden.
Neben der kostenlosen Erstberatung bietet der WWF diverse Anleitungen und Merkblätter sowie Fokusthemen in den Folgejahren. Wer bei der Umsetzung des Projektes gewisse Kriterien erfüllt, erhält auch eine Auszeichnung als Trittsteingarten.
Eddy Schambron, Vorstand WWF Aargau
Bei Interesse an einer Beratung oder Fragen zum Projekt kann man sich an den WWF Aargau wenden: trittsteingaerten@wwf-ag.ch